Panoramabilder in der Architekturfotografie

Außenaufnahmen können interessante Herausforderungen mit sich bringen, z. B. perspektivische Verzerrungen, wenn sich Gebäude in unmittelbarer Nähe eines Weitwinkelobjektivs befinden, oder ablenkende Elemente im Vordergrund des Objekts.

Durch die Verwendung von Panoramen für Außenaufnahmen können Gebäude in einem größeren Maßstab und mit einem höheren Detailgrad dargestellt werden, während gleichzeitig perspektivische Fehler minimiert werden. Diese Methode eignet sich auch für sehr weitläufige Innenräume. Der Versuch, diese Methode mit Weitwinkelobjektiven in der Nähe des Objekts anzuwenden, führt zu perspektivischen Fehlern und erheblichen Verzerrungen.

Die für diesen Ansatz erforderlichen Instrumente sind:

  • eine Kamera
  • ein mittlerer Zoomobjektiv
  • ein Einbeinstativ (kann durch ein Dreibeinstativ ersetzt werden, wenn nicht genügend Licht vorhanden ist)

Die Verwendung eines Einbeinstativs ist optional und kommt nur ins Spiel, um unbeabsichtigte Kipp- oder Schwenkfehler des Fotografen zu vermeiden. Spezielle Panoramastativköpfe werden nicht benötigt, da Nodalpunkte in diesem Fall keine Rolle spielen. Sie sind nur für Panoramen nützlich, die nahe Vordergrundelemente enthalten, die ein nahtloses Zusammensetzen verhindern würden.

Diese Technik ist keine Universallösung für die Darstellung von Gebäuden und sollte auch nicht mit der Aufnahme von Panoramabildern mit Shift-Objektiven verwechselt werden. Sie kann zwar für die Veröffentlichung im Internet oder in Magazinen relevant sein, ist aber optimal für großformatige Drucke und funktioniert nur, wenn genügend Abstand zwischen der Kamera und dem Motiv vorhanden ist. Dieser Ansatz ermöglicht auch eine genauere Anpassung der Einstellungen und eine bessere Kontrolle der Belichtungswerte.

Für das folgende Beispiel wurde eine 20-Megapixel-Kamera verwendet, um die Technik zu veranschaulichen, indem Bilder des treffend benannten Panorama-Gebäudes auf der Karl-Marx-Allee in Berlin aufgenommen wurden. Der Abstand zwischen der Kamera und dem Gebäude betrug 170 Meter, und die verwendeten Brennweiten waren 35mm, 50mm und 85mm. Leider sind die Einzelbilder in Bezug auf Beleuchtung und Farben nicht einheitlich, da sie in unregelmäßigen Abständen aufgrund des starken Verkehrs und der schnell ziehenden Wolken vor der Sonne aufgenommen wurden. Alle entstandenen Panoramen wurden minimal retuschiert, um den Weißabgleich und die Belichtungswerte zu normalisieren, während die einzelnen Panoramabilder und das erste Referenzbild bei 35 mm überhaupt nicht bearbeitet wurden.

Das erste Bild ist ein Einzelbild des Gebäudes, aufgenommen mit 35mm.

Einfaches 20-Megapixel-Bild, aufgenommen mit 35 mm vom Panorama-Gebäude auf der Karl-Marx-Allee in Berlin.
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Die erste Serie von Bildern für das Zusammenfügen von Panoramabildern wurde mit 50mm aufgenommen. Der Unterschied in den Lichtverhältnissen zwischen dem ersten und dem letzten Bild ist offensichtlich.

Vier Einzelaufnahmen bei 50 mm für ein Panorama des Panorama-Gebäudes an der Karl-Marx-Allee in Berlin.
4 vertikale Bilder für die 50mm Komposition

Obwohl die Inkonsistenz zwischen den Einzelbildern sichtbar ist, ist es der Panorama-Software gelungen, die Lichtverhältnisse und Farbtöne über das gesamte Bild hinweg konstant zu halten.

49-Megapixel-Panorama aus 4 Aufnahmen mit 50 mm vom Panorama-Gebäude auf der Karl-Marx-Allee in Berlin.
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Die zweite Gruppe von Bildern für das Zusammensetzen des Panoramas wurde mit 85 mm aufgenommen. Hier sind die Unterschiede zwischen den Einzelbildern drastischer, was zu einem kleinen hellen Streifen am unteren Rand des endgültigen Bildes führte, der zum Glück nicht so schwer zu korrigieren war.

Zehn Einzelaufnahmen bei 85 mm für ein Panorama des Panorama-Gebäudes an der Karl-Marx-Allee in Berlin.
10 vertikale Bilder für die 85mm Komposition

Das Ergebnis ist eine große Datei, die keine perspektivischen Fehler aufweist.

98-Megapixel-Panorama aus 10 Aufnahmen mit 85 mm vom Panorama-Gebäude auf der Karl-Marx-Allee in Berlin.
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Dieser Ansatz gibt dem Fotografen die Freiheit, hochdetaillierte Bilder zu erstellen, die Gebäude effektiv in ihrem Kontext darstellen, einschließlich der angrenzenden Umgebung und des Umfelds. Durch die Verwendung verschiedener Brennweiten und das Zusammenfügen mehrerer Bilder ermöglicht diese Technik die Aufnahme einer breiteren Szene, die nicht nur die architektonischen Details des Gebäudes, sondern auch seine Interaktion mit der umgebenden Landschaft und den städtischen Elementen umfasst.


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